Aufruf
Seit fast genau zwei Jahren kÄmpfen die Kolleginnen und Kollegen des Bahnwerks Opladen
zusammen mit den BeschÄftigten von sieben weiteren betroffenen Bahnwerken gegen den
Schlieñungsbeschluñ des Bahnvorstands unter Hartmut Mehdorn.
Jetzt sind 25 Kollegen aus dem Betriebsrat und der Belegschaft zum zweiten Mal
innerhalb von 6 Wochen in Hungerstreik getreten, weil alle Verhandlungen Øber die
Zukunft des Werkes gescheitert sind.
Nach 6 Tagen Hungerstreik wagt es der Bahnvorstand zu erklÄren: Wir halten am
Schlieñungsbeschluñ fest! Opladen soll bis Ende des Jahres den Betrieb einstellen!.
Der Bahnvorstand wagt es, die verbleibenden 420 ArbeitsplÄtze vollends zu streichen und
eine Øber 100-jÄhrige Industriestradition in Opladen zu zerstÃren.
Jeder Kollege kann verstehen, um was es geht:
Der Bahnvorstand will den Arbeitnehmer-Widerstand, den Widerstand der Belegschaften,
der Gewerkschaften gegen Arbeitsplatzvernichtung und Betriebsstillegungen brechen.
Der Bahnvorstand glaubt, einen gØnstigen Augenblick gefunden zu haben:
Erlebt doch die Hetze gegen die Gewerkschaften immer neue HÃhepunkte, wie das jetzt vor
aller Augen beim Metaller Streik in Ostdeutschland sichtbar wird!
Erleben wir doch , dañ die Kolleginnen und Kollegen, die ihr demokratisches Grundrecht
auf Streik wahrgenommen haben, in schlimmster gewerkschaftsfeindlicher Manier
diffamiert werden.
Ihnen wird vorgeworfen, dañ sie mit ihrem Kampf fØr gleiche Rechte, gleiche
Arbeitszeit, gleichen Tarifvertrag in ganz Deutschland die ArbeitsplÄtze in Ost und
West gefÄhrden.
Aber die, die wirklich die ArbeitsplÄtze vernichten, sind diejenigen, die das Werk
Opladen dichtmachen, die den Kahlschlag in den Werken Delitzsch, Chemnitz und Zwickau
organisieren, wo von jeweils ehemals Øber 1000 ArbeitsplÄtzen noch 350, 170 und 50
Øbrigbleiben sollen.
Es ist eine Schande, dañ diese Hetze gegen den Kampf fØr die Einheit, fØr gleiche
Rechte und fØr Zukunft und Sicherheit 50 Jahre nach dem Arbeiteraufstand von 1953
stattfindet, wo sich die Arbeitnehmer im Osten Deutschlands fØr die Einheit
Deutschlands, fØr gleiche Rechte, fØr die soziale Einheit Deutschlands erhoben haben,
und 14 Jahre nach dem Sturz der Mauer fØr die gleichen Ziele und Forderungen.
Der Bahnvorstand will jetzt jeden Widerstand brechen, weil er noch weiter gehen will.
Haben wir nicht alle gehÃrt, dañ es lÄngts geplant ist, noch einmal 40 bis 50.000
ArbeitsplÄtze bei der Bahn in den nÄchsten Jahren zu vernichten?
Die Bundesregierung von Gerhard SchrÃder vollzieht eine tiefgreifende Abkehr von
sozialdemokratischer Politik und dem WÄhlerauftrag vom September 2002: Genauso, wie sie
mit der Umsetzung der Agenda 2010 beginnt, das Sozialversicherungssystem zu
demontieren, die paritÄtische Finanzierung des Krankengelds abschafft, den
KØndigungsschutz aushebelt, genauso hat sie den Streik der Metaller als unvernØnftig.
verurteilt und ihre Zusagen gegenØber den Bahnwerkern gebrochen.
Ihre Politik zerstÃrt die Zukunft der Jugend!
Wir wenden uns als Arbeitnehmer, als Gewerkschafter und Sozialdemokraten an die SPD-
Abgeordneten und Verantwortlichen: FØr diese Politik wurde die SPD nicht in die
Regierung gewÄhlt!
Es kann nicht sein, dañ unter einer SPD-gefØhrten Regierung die Arbeitsplatzvernichtung
bei der Bahn immer neue HÃhepunkte erfÄhrt! Lassen wir es nicht zu, dañ Mehdorn mit
seinem Kahlschlag durchkommt!
Das Werk Opladen mit allen seinen ArbeitsplÄtzen muñ erhalten bleiben! Schluñ mit dem
Arbeitsplatzabbau in den restlichen Bahnwerken!
Wir wenden uns an den Vorsitzenden der Gewerkschaft TRANSNET, Norbert Hansen: Die
Arbeitsplatzvernichtung bedroht nicht nur die Existenz der Kollegen, sondern auch die
der Gewerkschaft.
Ist es jetzt nicht an der Zeit, alle Eisenbahner in die gemeinsame Aktion gegen den
Arbeitsplatzabbau zu rufen: Schluñ mit Stillegungen, Stellenstreichungen und
AusgrØndungen! Weg mit den PlÄnen, weitere 40 bis 50.000 Stellen zu vernichten! Erhalt
aller Bahnwerke!
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Juergen Pommer, Klaus Stamm, Detlef Ripper, Michael Polachowski, Harry Vieth, Peter
Esser, Hans-Werner Voñ, Udo Dietrich (Mitglieder des Betriebsrats) sowie weitere 104
Kolleginnen und Kollegen des Bahnwerks Opladen, Thomas Steiner
(Betriebsratsvorsitzender des Bahnwerks Delitzsch, TRANSNET), Andreas Walther (stv.
Betriebsratsvorsitzder Bahnwerk Delitzsch, TRANSNET), Henning Frey (ver.di
Bezirksfachbereichsvorstands-Mitglied), Hans-Peter Keul (SPD, AfA
Betriebsgruppenvorsitzender), H.-W. Schuster (SPD, Mitglied im AfA-Landesvorstand NRW)
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Vasily Starostin
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